Das Kirschbrennen in der Region Zug
hatte früher eine grosse Bedeutung
und machte manchen Bauern und
Brenner reich. Seit 1798 existierten
alleine in der Stadt Zug 15 Destille-
rien, die sich aufs Kirschwasser spezialisiert hatten. Die historischen
und noch aktiven Standorte sind
mit schwarzen Emaille-Tafeln gekennzeichnet und erlauben Inte-ressierten und Touristen spannende Entdeckungstouren zum einst blü-
henden Kirschgewerbe in der Stadt.
mehr
Begibt man sich in Zug in Sachen Kirsch
auf Entdeckungstour, ist man erstaunt,
an welchen Orten das Kirschgewerbe
früher ansässig war. Die Brennereien befanden sich mittendrin und waren
ganz selbstverständlich Teil des hiesigen Gewerbes und des Lebens in der Stadt. Historische Aufnahmen zeugen davon: Pferdekutschen lieferten Fässer mit Brennkirschen an, Brennmeister ent-
fachten Feuer unter den Brennblasen
und über dem Quartier lag der sanfte
Duft von Kirsch. Das Kirschtrinken
gehörte zum guten Ton. Das Kirschbren-
nen war lukrativ und machte manchen Destillateur reich. Davon profitierten
auch die Bauern, welche die kleinen
süssen Brennchriesi auf ihren Hoch-
stamm-Kirschbäumen kultivierten. Neben
den gewerblichen Brennereien gab es
auf den Bauernhöfen in der Umgebung unzählige kleinere Hofbrennereien, die ebenfalls Kirsch destillerten. 1932 zählte
man im Kanton 577 Brennereien und
in Sachen Branntwein-Herstellung war
Zug eidgenössischer Spitzenreiter. Mitte
des 20. Jahrhunderts erreichten die
Zuger Kirschbäume mit 44'500 Hoch-
stämmern einen absoluten Höchststand.
Das 600-seitige Buch «CHRIESI, Kirschen-
kultur rund um Zugersee und Rigi» von
2017, herausgegeben von DNS-Transport
Zug (Ueli Kleeb und Caroline Lötscher),
bildet die Grundlage für das Vorhaben.
Dieses wurden in Zusammenarbeit
mit der Stadt Zug und den ehemaligen
und noch aktiven Kirschbrennern und
Hauseigentümern umgesetzt. Die Tafeln
wurden von der Lehrlingsabteilung der
V-Zug AG, die früher sämtliche Emaille-
Beschriftungen für Zug herstellten, reali-
siert. Finanzielle Unterstützung erhielten
die Macher durch die Stadt Zug und
von Privaten, Sponsoren und Stiftungen.
weniger
Idee, Konzept, Recherchen, Texte, Gestaltung: DNS-Transport, Zug/
Kleeb-Lötscher, Zug. Produktion:
V-ZUG AG Zug, M & M Public Design
AG Littau, Marc Geissmann Zug.
Finanzielle Unterstützung: Stadt Zug,
V-ZUG AG, Heidi und Walter Pfenniger
Zug, Hürlimann-Wyss-Stiftung Zug,
Alice & Walter Bossard Stiftung Zug; Dosenbach-Waser-Stiftung Zug;
Bürgergemeinde Zug, Korporation
Zug, Eidgenössisches Departement
des Innern, Bundesamt für Kultur.
Jede Zuger Kirschbrennerei haben wir
an ihrem einstigen Standort mit einem
eigens gestalteten Emailletäfeli markiert.
Ab 1798 existierten alleine in der Stadt
Zug 17 gewerbliche Kirsch-Destillieren
an 25 verschiedenen Standorten.
Typische Häfelibrennerei für die Destil-
lation von Kirschwasser mitten in der
Stadt Zug, Anfang des 20. Jahrhunderts.
Das «Kirsch-Depot» an der Aegeristrasse
ist das letzte noch erhalten gebliebene Kirsch-Destillerie-Gebäude in der Stadt.
Die Distillerie Etter startete 1870 hier
an der Aabachstrasse, am heutigen
Standort der kantonalen Verwaltung.
Der zweite Standort der Firma Etter
befand sich ab 1891 an der Poststrasse, dort wo heute das Neustadt-Center steht.
Hier an der Gartenstrasse befand sich
ab 1902 die Destillerie Landtwing, der Nachfolger von Kirschbrenner Schmidt.
Hier im Neufrauenstein war ab 1908
die mobile Störbrennerei des Kirsch-Destillateurs Herrmann stationiert.
Die Brennerei Wyss befand sich ab
1851 an der Zeughausgasse, und
später in der herrschaftlichen «Münz».
Die Emailleftäfeli liessen wir bei der
V-ZUG produzieren, die einst alle Stadtzuger Beschriftungstafeln fertigte.
Auf den schwarzen Emailletäfeli gibt es
QR-Codes, welche direkt mit der Website zum Zuger-Rigi-Kirsch verlinkt sind.
Idee, Konzept, Recherchen, Texte, Gestaltung: DNS-Transport, Zug/
Kleeb-Lötscher, Zug. Produktion:
V-ZUG AG Zug, M & M Public Design
AG Littau, Marc Geissmann Zug.
Finanzielle Unterstützung: Stadt Zug,
V-ZUG AG, Heidi und Walter Pfenniger
Zug, Hürlimann-Wyss-Stiftung Zug,
Alice & Walter Bossard Stiftung Zug; Dosenbach-Waser-Stiftung Zug;
Bürgergemeinde Zug, Korporation
Zug, Eidgenössisches Departement
des Innern, Bundesamt für Kultur.